Sie befinden sich hier:

AfD-Abgeordneter: Die AfD solle “diesen Parteienstaat abschaffen”

Die AfD verharmlosen - wie lange noch? AfD-Exponenten widerlegen die Verharmlosungen fortwährend.

Neuestes Beispiel, berichtet auf der Frontseite der “Frankfurter Allgemeinen (FAZ)” am 2.2.24. Auszug:

“(Der brandenburgische Landtagsabgeordnete Lars) Hünich hatte bei einem Bürgerstammtisch gefordert, dass die AfD, sobald sie regiere, „diesen Parteienstaat abschaffen“ müsse. Das ZDF hatte die Rede gefilmt. Wie die F.A.Z. aus Geheimdienstkreisen erfuhr, sieht der brandenburgische Verfassungsschutz in der Äußerung einen klaren Angriff auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Solche Äußerungen seien Teil der Strategie, die Grenzen des Sagbaren zu verschieben. Man stelle die Demokratie infrage, nehme den Applaus der Anhänger mit und verharmlose anschließend den Vorstoß wieder. Der Geheimdienst prüft, ob die Landes-AfD als rechtsextremistisch einzustufen sei. Der brandenburgische Innenminister Michael Stübgen (CDU) sagte der F.A.Z., mit dem „Kampfbegriff Parteienstaat“ sei schon einmal die parlamentarische Demokratie abgeschafft worden: „Das war 1933, und danach folgte eine Diktatur des Schreckens. Um es mit den Worten der AfD-Vorsitzenden zu formulieren: Mit solchen Forderungen zeigt die AfD eins ganz deutlich, diese Partei hasst die Demokratie.“

Wie wird wohl NZZ-Berlin darüber berichten – wenn überhaupt?
Werden NZZ-Berlin und Weltwoche gegen ZDF, Geheimdienst und den brandenburgischen Innenminister anschreiben und die AfD weiterhin als normale, uneingeschränkt zu respektierende Rechtspartei verharmlosen?

Übrigens: Die bürgerliche “FAZ” steht der Ampel-Regierung sehr kritisch gegenüber. Vor allem Redaktor Jasper von Altenbockum schreibt Kommentare, die auch in der NZZ stehen könnten… Wenn die “FAZ” vor der AfD warnt, kann man ihr jedenfalls nicht vorwerfen, sie verkenne damit das zentrale Problem Deutschlands: Die Schwächen der Politik einer Koalition, die aus Parteien mit allzu grossen Gegensätzen zusammengesetzt ist.

Mehr dazu:

“Was ist vom Widerstand gegen Rechtsextremismus in Deutschland zu halten?” (Link)

“Der Aufstieg der AfD und der Wille der Wählerinnen und Wähler” (Link)

“AfD – je mehr Wähleranteil, desto demokratischer?” (Link)

“Weshalb sich wieder mehr Menschen dem Nationalsozialismus zuwenden” (Link)

“AfD-Spitzenkandidat stolz auf Nazi-Vergangenheit. Ende der Einbindungs-Illusion?” (Link)

“Die NATO sollte Deutschland ‘unten halten’, erinnert sich die AfD – und setzt auf Russland” (Link)

Picture of Ulrich Gut

Ulrich Gut

Ulrich Gut (1952), Dr. iur., wohnt in Küsnacht ZH. Der ehemalige Chefredaktor und Kommunikationsberater kommentiert auf Online Plattformen politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Er präsidiert Unser Recht und ch-intercultur. 2009-2020 war er Zentralpräsident von Alzheimer Schweiz.

Beitrag teilen

PDF erstellen oder ausdrucken

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfleder sind markiert *

Kommentar absenden

Ähnliche Artikel

Europa nach dem Zweiten Weltkrieg – eine haltbare Ordnung?

Fast gleichzeitig wurde in zwei politisch höchst unterschiedlich positionierten Zeitungen für die Entwicklung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg das Wort “Wunder” verwendet: Vom einen Autor für die Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland, vom andern für die Europäische Union.

Weiterlesen »

Europa ist nicht verantwortlich für die Folgen von Erdogans militärischem Abenteuer

Erdogans Vorgehen in Syrien ist durch seinen Kampf gegen die Kurden getrieben. Europa hat dies weder gutgeheissen noch zu verantworten. Es besteht deshalb keinerlei moralische Verpflichtung, die Flüchtlinge aufzunehmen, die Erdogan nun nach Europa weiterschicken will. Aus rein humanitären Gründen ist jedoch finanzielle und eventuell praktische Hilfe an Menschen, die aus Syrien in die Türkei geflohen sind, berechtigt.

Weiterlesen »