Beispiele für Widerstand: In Ländern, die von den Nazis besetzt wurden (z. B. Frankreich, Italien, Jugoslawien); in China gegen die japanischen Besetzer; in Afghanistan gegen die Sowjettruppen. Auch die Russen müssten nach einer allfälligen Kapitulation der ukrainischen Armee mit Guerilla-Widerstand rechnen, und aus den Kriegsverbrechen, die sie fortwährend verüben, ist zu schliessen, dass sie auf Guerilla-Aktionen mit brutaler Vergeltung reagieren würden.
Wegen den Vergeltungsschlägen des Eroberers ist für die Zivilbevölkerung der bewaffnete Widerstand – auch bei grundsätzlicher Sympathie – eine zwiespältige Erfahrung. Es ist deshalb auch nicht selbstverständlich, dass sich die gesamte Zivilbevölkerung gegenüber den Partisanen solidarisch verhält.
In der Schweiz wurde vereinzelt vertreten, auf eine Nachrüstung der Armee und auf Vorbereitung militärischer Unterstützung durch die Nato zu verzichten, denn die Schweiz eigne sich ebenso gut wie Afghanistan zu Guerilla-Kampf, und dessen Vorbereitung sei viel billiger. Der frühere Präsident der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz, Peter Bodenmann empfahl der Gesellschaft für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), die Guerillastrategie neu zu lancieren (Link). Aber wie viele Schweizer Soldaten könnten, wollten, würden zu Guerilleros mutieren? Wie wäre die Zivilbevölkerung durch einen Guerillakrieg betroffen, und wie würde sie darauf reagieren – unterdrückt durch „Quislinge“ des Eroberers?
Sicherheitspolitik muss glaubwürdige Verteidigung ab Landesgrenze mit Nato-Unterstützung vorbereiten.
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„Was kann einem Land widerfahren, das erobert wird? Teil 1 und Teil 2“
Mehr zu Teil 3:
„Widerstand in Europa“ (Link)
„Erinnerungen an eine dunkle Zeit: Kollaboration und Widerstand in Frankreich“ (Link)
„Befreiung Frankreichs“, Abschnitt „Die Mobilisierung der Maquisards“ (Link)
„Italien erinnert an SS-Massaker vor 80 Jahren“ (Link)
„Lidice – ein tschechisches Dorf als Synonym für NS-Terror“ (Link)
„Das Massaker in Oradour-sur-Glane“ (Link)