Die Aussenwirtschaft ist bereits in den Händen eines Bundesrats der EU-Gegner: Guy Parmelins (SVP). Das Aussenministerium sollte an jemanden von der SP übertragen werden.
Das hat einen innenpolitischen und einen aussenpolitischen Grund.
Innenpolitisch: Eines Tages wird geklärt sein, was die Schweiz gegenüber der EU durchsetzen kann. Wenn dieses Ergebnis ins Parlament und vor das Volk muss, sollte es durch je einen Bundesrat der europapolitischen Hardliner-Parteien verantwortet und vertreten werden. Sonst werden sich SVP, SP und Gewerkschaften in Pose werfen: Wir sagen Nein, denn es wurde schlecht verhandelt, der Aussenminister ist ja freisinnig.
Aussenpolitisch: Ein SP-Bundesrat kann zusammen mit seiner Partei eine Teilstrategie fahren, sich um Einflussnahme der Schwesterparteien der SP und der EU-Gewerkschaften zugunsten der schweizerischen Forderungen zu bemühen. Die EU-Gewerkschaften haben ja die schweizerischen Genossinnen und Genossen aufgefordert, in der Lohnschutzfrage gegenüber EU und Bundesrat unnachgiebig zu sein. Bundesrat Parmelin und seine Partei könnten anderseits versucht sein, ihre Gesinnungsfreunde in den Regierungen von Ungarn und Polen zu aktivieren, was allerdings, so es denn gelänge, auch kontraproduktiv sein könnte.