Im Zweiten Koalitionskrieg kämpften französische, russische, österreichische Truppen in der Schweiz. Ein Denkmal am Zürichberg erinnert zum Beispiel an eine Schlacht bei Zürich zwischen Franzosen und Russen (Link).
Das Szenario des Zweiten Koalitionskriegs sollte in den Diskussionen über die schweizerische Sicherheitspolitik von heute und morgen in Erinnerung gerufen werden. Wenn es der Schweiz nicht gelingt, ihre Landesgrenzen zu verteidigen, werden die Parteien eines europäischen Kriegs das schweizerische Territorium für ihre strategischen Interessen sichern und die feindlichen Truppen an dessen Nutzung hindern wollen. Ungenügende oder unterlassene militärische Verteidigung schützt die Schweiz deshalb nicht vor den Leiden des Krieges.
Wenn aber die Schweiz militärisch nicht in der Lage ist, ihre Landesgrenzen allein mit eigenen Kräften zu schützen, kann sie nur vermeiden, Kriegsschauplatz zu werden, wenn sie sich für die militärische Zusammenarbeit mit einer militärischen Grossmacht zur Verteidigung ihrer Landesgrenzen entscheidet.
Stets wurde anerkannt, dass die Neutralität hinfällig wird, wenn ein neutrales Land angegriffen wird. Aber dies genügt nicht. Wirksame gemeinsame Verteidigung der schweizerischen Landesgrenzen mit Unterstützung einer Grossmacht setzt voraus, dass sie vorbereitet und geübt wird – so wie in diesen Tagen die Luftwaffen der neutralen Staaten Schweiz und Österreich mit der US-Luftwaffe üben (Link), und die schweizerische Luftwaffe kürzlich mit derjenigen des Nato-Staates Italien übte (Link).
Mehr dazu:
Historisches Lexikon der Schweiz: “Koalitionskriege” (Link)
“Die Schweiz muss sich mit der Nato auf den Verteidigungsfall vorbereiten” (Link)
“Verteidigungsvorbereitungen der Schweiz mit dem Ausland – von General Guisan bis heute” (Link)
“Neutralitätsinitiative – wäre die Réduitstrategie wieder möglich?” (Link)
Der erfolglose Widerstand des Berner “Ancien Régimes” gegen die französischen Revolutionstruppen wurde auch Thema eines eindrücklichen historischen Romans: “Die letzte Nacht der alten Zeit” von Lukas Hartmann (Link)