Vorab gleich – und gern – die Deklaration: Der Verfasser dieses PolitReflex ist Präsident von ch-intercultur, Verein für Kulturkritik.
Die Kulturvermittlung erschöpft sich in der Schweiz nicht nur in der Krise. Parallel zum Niedergang der Feuilletons in Traditionszeitungen entstanden interessant und kompetent redigierte Online-Kulturmedien, und auch nichtspezialisierte Lokal- und Regionalmedien berichten über Kulturschaffen, Kulturleben, Kulturpolitik in ihrem Raum.
Viele ihrer Berichte und Kritiken verdienen Beachtung über ihr eigenes Publikum, ihre eigene Region hinaus. Leider sind aber einige dieser neuen Angebote mangels Reichweite und – damit zusammenhängend – mangels Finanzierung wieder verschwunden.
Dies ist deshalb das Angebot von „cültür“: Einen Kulturraum Schweiz zu vermitteln. Die Reichweite guter Spezial- und Regionalangebote ausdehnen. In der Tradition von ch-intercultur, vormals Schweizer Feuilleton-Dienst, will cültür auch über die Sprachgrenzen hinweg informieren. Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer interessieren sich für das Kulturleben in Hamburg, München, Stuttgart, Salzburg, Wien usw. und fahren dort auch mal hin, um Kultur zu erleben. Weshalb nicht öfter auch nach Genf, Lausanne, Nyon, Montreux? An uns soll’s nicht fehlen.
Versuche, die Kultur- oder Medienpolitik zur Überwindung der Krise des Kulturjournalismus zu aktivieren, blieben bisher fruchtlos. Mehr als 1’200 Personen unterschrieben ein Manifest „Der Kulturjournalismus gehört in die Kulturbotschaft“ (Link). Nicht einmal dies durfte sein – auch wenn es als Deklaration noch keinen Franken gekostet hätte. Nun also eine Selbsthilfeaktion, finanziert vorerst aus dem kleinen Haushalt von ch-intercultur plus Stiftungsbeiträgen plus hoffentlich bald auch Beiträgen von Abonnentinnen und Abonnenten, Freundinnen und Freunden.
Hier der Link zum Formular für kostenloses Abonnieren.
Hier der Bericht des Medienmagazine „Persönlich“ über den Start von cültür.
„Neue Wege für Kulturjournalismus und Kulturkritik“. Workshop-Bericht (Link)
„Die Krise des Kulturjournalismus kann nicht mit Bundeshilfe überwunden werden“ (Link)
„Die Verdrängung des Schweizer Kulturschaffens aus den grossen Zeitungen geht weiter“ (Link)
„‚Tatort‘-Drehbücher müsste man schreiben“ (Link)
„Steueroptimierung – Kulturschaffen?“ (Link)
„Wenn auch noch das Zähnepflegen ins ‚Feuilleton‘ Einzug hält“ (Link)