„Der erste Bund wird neu mit der Strecke «Kultur, Gesellschaft & Wissen» ergänzt“, teilt uns die Chefredaktion auf der Frontseite der Ausgabe vom 5. März 2024 mit. Dieser Entscheid geht sowohl zu Lasten von Kulturjournalismus und Kulturkritik als auch der Wissenschaftskommunikation, die nach verbreiteter Auffassung von grosser gesellschaftlicher und politischer Bedeutung ist.
Vor wenigen Tagen verabschiedete der Bundesrat die „Kulturbotschaft 2025-2028“ zuhanden der Eidgenössischen Räte. Er schreibt darin (S. 20, Link):
«Kulturberichterstattung und Kulturvermittlung sind wesentliche Elemente für das Verständnis und die Wertschätzung der Kultur in der Gesellschaft. Die Medien spielen eine zentrale Rolle bei der Informationsvermittlung zur Kultur und nehmen eine Brückenfunktion zwischen den Sprach- und Kulturräumen in der Schweiz ein. Die digitale Transformation stellt die Schweizer Medien jedoch vor grosse Herausforderungen: Nutzungszahlen und Werbeeinnahmen der klassischen Medien (Radio, Fernsehen und Presse) sind rückläufig und setzen die Medienanbieter unter erheblichen finanziellen Druck. Die angespannte wirtschaftliche Lage führt regelmässig zu einer Konzentration der kulturellen Informationsangebote. In seinem Bericht in Beantwortung des Postulats 21.3781 Christ «Strategie für eine zukunftsgerichtete Medienförderung jetzt aufgleisen» wird der Bundesrat mögliche Modelle zur Medienförderung aufzeigen, um Medienangebote in der digitalen Transformation längerfristig und unabhängig von Verbreitungskanal und Geschäftsmodell zu unterstützen.»
Welche Konsequenzen werden die Parlamentarierinnen und Parlamentarier daraus ziehen?
Mehr dazu:
„Steueroptimierung – Kulturschaffen?“ (Link)
„Wenn auch noch das Zähnepflegen Einzug ins Feuilleton hält“ (Link)
„‚Tatort‘-Drehbücher müsste man schreiben“ (Link)
„Die Krise der schweizerischen Kulturkritik überwinden“ (Link)
„Wissenschaft und Kultur im Wandel von Medien und Informationskonsum“ (Link)