Namen – beispielhaft in Erinnerung zu rufen: Vidkun Quisling (Norwegen), Pierre Laval (Frankreich), Arthur Seyss-Inquart (Österreich).
Vidkun Vuisling: „Der ehemalige Offizier und Politiker stand an der Spitze einer faschistischen Partei in Norwegen, kollaborierte mit dem Deutschen Reich nach dem Überfall von 1940. War seit 1940 Ministerpräsident und wurde nach dem Ende des WK II verhaftet und nach seiner Verurteilung zum Tod, hingerichtet.“ Der Name Quisling wurde zur Gattungsbezeichnung – bedauernswert für ehrenhafte Menschen, die so hiessen: Kollaborateure, Männer, die sich Hitler zur Verfügung stellten, um ihr Volk zu „regieren“, und schlechthin auch Landesverräter, wurden als „Quislinge“ bezeichnet (Link).
Pierre Laval:
„Während (Staatschef Marschall Henri Philippe) Pétain eher einen Kurs der begrenzten Kollaboration mit dem NS-Regime verfolgte, vertrat sein Stellvertreter Pierre Laval einen antibritischen und prodeutschen Kurs auf dem politischen, wirtschaftlichen und militärischen Sektor. Kurz nach seinem Amtsantritt als Ministerpräsident 1942 traf Laval ein Abkommen mit dem deutschen Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz Fritz Sauckel (1894-1946) zur Rekrutierung französischer Arbeitskräfte für die deutsche Kriegswirtschaft. Die Politik der Kollaboration sollte Vichy-Frankreich eine hervorgehobene Stellung in einem erwarteten nationalsozialistisch dominierten Europa sichern, verstärkte aber zugleich einen massiven Zulauf junger Leute in die Résistance. Mit der Befreiung Frankreichs durch die Alliierten und der Einsetzung einer provisorischen französischen Regierung unter General Charles de Gaulle am 25. August 1944 endete die vierjährige Regierungszeit des Vichy-Regimes“ (Link). Laval wird zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Arthur Seyss-Inquart:
„1938, 12. Februar: Im Gespräch mit dem österreichischen Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg droht Adolf Hitler mit dem Einmarsch der Wehrmacht, wenn das NSDAP-Verbot nicht aufgehoben wird. Hitler fordert, die Nationalsozialisten an der Regierung zu beteiligen.
16. Februar: Seyß-Inquart erhält daraufhin das Ministerium für innere Verwaltung und Sicherheit, wodurch er über die Polizei in Österreich verfügt.
11. März: Nach dem Rücktritt Schuschniggs bildet er als neuer Bundeskanzler die nationalsozialistische Bundesregierung, welche die Anbindung Österreichs an das Deutsche Reich unterstützt. Er ruft die bereits marschierenden deutschen Truppen offiziell ins Land.
13. März: Seyß-Inquart übernimmt die Vollmachten des Bundespräsidenten Wilhelm Miklas (1872-1956), der aus Protest zurücktritt. Miklas verweigert die Unterschrift unter Hitlers Gesetz zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, während Seyß-Inquart die nationalsozialistischen Forderungen bereitwillig durchführt. Die staatlichen Einrichtungen Österreichs werden daraufhin durch deutsche Behörden übernommen und alle österreichischen Beamten auf die Person Hitlers vereidigt. 16. März: Seyß-Inquart erhält die Reichsstatthalterschaft im Rang eines Obergruppenführers der Schutzstaffel (SS). 1939 Mai: Mit Inkrafttreten des Ostmarkgesetzes wird die österreichische Regierung aufgelöst, woraufhin Seyß-Inquart als Reichsminister ohne Geschäftsbereich fungiert.“ Seyss-Inquart wird in der Folge in Polen und in den Niederlanden als Vollstrecker nationalsozialistischer Schreckensherrschaft eingesetzt. (Link) Im Hauptkriegsverbrecher-Prozess in Nürnberg wird er zum Tod verurteilt und hingerichtet.
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Stehen im demokratischen Europa schon „Quislinge“ bereit? Es lässt sich nicht vorhersagen, welche Politikerinnen und Politiker, die heute russische Propaganda verbreiten und sich gegen die Stärkung der militärischen Widerstandsfähigkeit ihres Landes einsetzen, sich Putin als Kollaborateure zur Verfügung stellen würden, wenn er ihr Land erobert hätte. Leider ist es vorstellbar – aber auch Bedauern und Abwendung: „Nein, das haben wir nicht gewollt!“
„Was kann einem Land widerfahren, das erobert wird?“ Teil 1 (Link)
„Was kann einem Land widerfahren, das erobert wird?“ Teil 3 (Link)