„Polen lässt sich nicht aus Europa drängen“, lautet der Titel eines Gastbeitrags von Iwona Kozlowska, Botschafterin Polens in der Schweiz. Der Beitritt Polens zur EU „bedeutete Polens formelle Rückkehr auf seinen natürlichen Platz in Europa“, lesen wir darin. „Sobald wir darüber selbst entscheiden durften, haben wir uns auf den Weg zurück nach Europa begeben.“ In der Folge bemüht sie sich, darzulegen, dass Polen ein EU-Mitglied von perfekter Loyalität sei.
Man mag es bedauern, aber die EU ist nicht Europa. Einige europäische Länder gehören nur dem Europäischen Wirtschaftsraum, nur dem Europarat, nur dessen Menschenrechtsraum (Europäische Menschenrechtskonvention, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) an. Ein Teil von ihnen möchte der EU beitreten, für einige ist der Beitritt einstweilen illusorisch geworden. Historisch und geografisch gesehen ist die Aussage auch mit Blick auf das europäische Russland und auf Weissrussland falsch.
Aber dass und wie sich Botschafterin Kozlowska bemüht, die Mitgliedschaft Polens in der EU als historische Errungenschaft ihres Landes darzustellen, die es nicht verlieren wolle, beeindruckt dennoch.