Interessant sind drei andere Fragen:
- Entwickeln sich die Grünen stärker, wenn sie für die nächsten vier Jahre von der Regierung ferngehalten werden?
- Ist es für SVP und SP in Wahlen nachteilig, dass sie eine Bundesrätin und Bundesräte haben, die Mitverantwortung für die Bundesratspolitik und Verantwortung für Politik und Praxis eines Departements tragen?
- Würden die Grünliberalen – als einzige reine ökologische Oppositionspartei – davon profitieren, wenn die Grünen einen Sitz im Bundesrat bekämen?
Je mehr sich die Basis von SVP und SP radikalisiert, je stärker sie durch führende Vertreterinnen und Vertreter dieser Parteien radikalisiert wird, desto weniger ist sie bereit, Regierungsverantwortung zu tolerieren. In der Diskussion über die künftige Orientierung der SP spielt die Angst eine Rolle, durch eine Regierungspolitik, die durch Kompromiss nach Mehrheitsfähigkeit streben muss, in einen Abwärts-Sog wie die SPD zu geraten.
Leider ist nicht zu erwarten, dass die Schweiz in den nächsten vier Jahren an Handlungsfähigkeit gewinnt. Entweder bekommt sie mit den Grünen eine starke reine Oppositionspartei ohne Regierungs-Hypothek, oder sie bekommt eine weitere Sowohl-als-auch-Partei, die eine Bundesrätin oder einen Bundesrat stellt und trotzdem Opposition betreibt – so oder so um die Wette mit der SP.