Die Gründe für den wachsenden Stress, unter dem unsere Gesellschaft steht, sind bekannt: Fachkräftemangel, um sich greifende Teilzeitarbeit (nichts dagegen – sie ist Voraussetzung für Besserstellung der Frauen im Berufsleben), mehr krankheits-, teils pandemiebedingte Absenzen, globale Lieferschwierigkeiten. Die Reaktionen auf die Symptome sind oft heftig. Dieser Tage wurde gemeldet, dass im Flughafen Zürich-Kloten die Polizei jetzt täglich Angestellte vor Übergriffen gewaltgeneigter Flugwilliger schützen muss – vor Kurzem geschah dies einmal monatlich (Tages-Anzeiger 14.7.22).
Wie wird diese Gesellschaft reagieren, wenn der Stress noch massiv erhöht wird durch einen neuen Pandemieschub, eine Eskalation des Kriegs über die Ukraine hinaus, die Auswirkungen eines Kriegsausbruchs im Fernen Osten auf die Weltwirtschaft, Zustrom von Hungerflüchtlingen, lähmende Hitzewellen?
Zu fördern ist eine Aufwertung von Qualitäten wie Flexibilität, Toleranz, Hilfsbereitschaft, Denken und Handeln in Alternativen. Rollenmodelle und beispielhaftes Verhalten können ins Licht gerückt werden, durch die öffentlichen und die sozialen Medien. Der „Prix Courage“ des „Beobachters“ ist eine gute Sache. So könnte man auch Preise für beispielhaftes Verhalten im wachsenden gesellschaftlichen Stress ausschreiben.